St. Leon-Rot. (seb) Zufriedenheit und die Zuversicht, auf einem sicheren Weg zu sein, strahlten Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Rot während der Generalversammlung aus. Die fand unter verschärften Corona-Regeln im Harres statt, mit Masken- und Abstandspflicht, sodass nur 37 stimmberechtigte Mitglieder anwesend sein konnten.
Der Jahresüberschuss inklusive kleinem Gewinnvortrag von 2018 beträgt rund 345 000 Euro. Einhellig wurde beschlossen, ihn gemäß dem Vorstandsvorschlag zu verwenden: Die Dividende beträgt wie gewohnt fünf Prozent, insgesamt rund 30 000 Euro, und in die Rücklagen werden zusammen 315 000 Euro überwiesen. Vorstand ebenso wie Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.
Ehe er auf die Zahlen für 2019 einging, war Bankvorstand Frank Körner wichtig zu betonen, dass „der erfreuliche Mitglieder-Zuwachs der letzten Jahre“ fortgeführt werden konnte: Ihre Zahl liegt ihm zufolge nun um 88 höher, bei 2103.
Das Jahr 2019 sei zufriedenstellend verlaufen, so Körner. Wachstum gab es ihm zufolge sowohl bei den Kundeneinlagen (von 105,3 auf 114,5 Millionen Euro, „das hat die Erwartungen deutlich übertroffen“) als auch im Kreditgeschäft (von 75,3 auf 81,9 Millionen, „über der Marktvergleichsgruppe“). Diese Steigerungen sind hauptsächlich verantwortlich für den Anstieg der Bilanzsumme: Sie wuchs gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent auf 133,1 Millionen Euro.
Die Strategie der Bank insgesamt sei auf geringes Risiko ausgerichtet, erklärte der Vorstand. Im bilanzunwirksamen Kundengeschäft zeigten sich ebenfalls positive Entwicklungen, so Körner. „Insgesamt hat sich das betreute Kundenvolumen 2019 um 12,5 Prozent auf 276,4 Millionen Euro erhöht.“ Das Eigenkapital konnte die Volksbank von 8,1 auf 9,2 Millionen steigern, führte er aus: Weiterhin aber gilt die Mahnung, die auch in den letzten Jahren zu hören war, dass man damit unter dem Schnitt vergleichbarer Genossenschaftsbanken liegt und „eine Stärkung weiterhin notwendig ist“.
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist den Zinsüberschuss als Hauptertragsquelle der Bank aus, „trotz des anhaltenden Drucks auf die Zinsmargen“: Laut Körner ist der Zinsüberschuss um 4,2 Prozent auf über 2,2 Millionen Euro gestiegen – prognostiziert war jedoch eine leichte Senkung. Vor allem dank dem Kreditvermittlungsgeschäft stieg auch der Provisionsüberschuss: um über 25 Prozent auf gut 1,2 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis insgesamt konnte „stark um 449 000 Euro gesteigert werden“, so Körner, das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit „erhöhte sich sehr stark um 838 000 auf 1,282 Millionen Euro“.
Zum laufenden Jahr sagte Frank Körner: „Wir erwarten für 2020 ein deutlich niedrigeres, aber immer noch zufriedenstellendes Ergebnis, das sich 2021 wieder bessern sollte“, so Körner. Er dankte Kollegen, Mitarbeitern, Partnern und allen Unterstützern für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
2019 war bundesweit von einem geringeren Wirtschaftswachstum geprägt, das machte Bankvorstand Bastian Hagen deutlich, als er das Geschäftsumfeld der Bank beleuchtete. Immerhin blieb der Konsum in Deutschland lebhaft. Die Coronakrise dämpft ganz klar alle Erwartungen für dieses und den Ausblick aufs nächste Jahr: „Es bestehen erhebliche konjunkturelle Risiken.“ Gesamtwirtschaftlich betrachtet sei nicht damit zu rechnen, dass die coronabedingten Einbußen vor Jahresende 2021 ausgeglichen werden könnten.
Dass der Aufsichtsrat seine Aufgabe ordnungsgemäß erfüllt habe, legte der Vorsitzende Manfred Speckert in seiner Rede dar, in der er die „enge, stets konstruktive“ Zusammenarbeit mit dem Vorstand hervorhob. Die Prüfung durch den Genossenschaftsverband habe den „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“ ergeben, erklärte er. Kapitalquote, Finanz- und Ertragslage 2019 wurden als zufriedenstellend befunden. Das Risikomanagement wurde als wirksam und angemessen erachtet: Zwar wurde auf Kredite mit „hohem Blankoanteil“, also ohne Sicherheiten aufgrund der hohen Bonität der Kunden, verwiesen, doch hat die Bank allen ihren Pflichten nach Recht und Gesetz entsprochen, hieß es.