126. ordentlichen Generalversammlung

Bericht über die Jahreshauptversammlung

Entwicklung trotz Herausforderungen positiv
Generalversammlung der Volksbank Rot fürs Jahr 2021 – Gewinn von über 391 000 Euro und Dividende von fünf Prozent.

Der Jahresüberschuss beträgt gut 390 000 Euro. Den Gewinnvortrag von knapp 1200 Euro aus dem Vorjahr einbezogen, ergibt sich ein Bilanzgewinn von fast 391 300 Euro fürs Jahr 2021. Das wurde bei der Generalversammlung der Volksbank Rot im Harres deutlich.
Einstimmig befürworteten die Versammelten dies und die Verwendung des Gewinns: Eine Dividende von fünf Prozent wird ausgeschüttet, nämlich mehr als 30 000 Euro. Mit insgesamt 360 000 Euro werden die gesetzliche und die Ergebnisrücklage aufgestockt. Auf die Rechnung fürs laufende Jahr werden wiederum knapp 1200 Euro vorgetragen. Vorstand und Aufsichtsrat wurden jeweils einstimmig entlastet.


Mit der geschäftlichen Entwicklung der Bank zeigte sich Vorstand Frank Körner einmal mehr zufrieden – gerade mit Blick auf nach wie vor anhaltende Herausforderungen wie das schwierige Zinsumfeld. „Die Entwicklung der Ertragslage war entgegen der Erwartung im Vergleich zum Vorjahr positiv.“ Ihm zufolge hat sich die Bilanzsumme im Vergleich zu 2020 um fast elf Prozent auf 153,6 Millionen Euro erhöht. „Das Wachstum wird getragen durch die Steigerung der Kundeneinlagen bei gleichzeitiger Ausweitung des Kreditgeschäftes sowie der Eigenanlagen.“ Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen haben sich insgesamt um 12,3 Millionen oder 10,5 Prozent auf über 117 Millionen Euro erhöht. Die Volksbank hat Körner zufolge damit den Durchschnittswert der Marktvergleichsgruppe hier ebenso übertroffen wie beim Anstieg der bilanziellen Kundenforderungen. „Das für 2021 geplante Wachstum konnte somit großteils erreicht werden.“ Die Privatkunden haben ihre Kredite überwiegend für Erwerb, Neubau oder Modernisierung des Eigenheims verwendet.


Die Zugänge bei den Kundeneinlagen wurden in Wertpapiere – sichere Anlagen ausschließlich aus Deutschland – investiert oder als Forderungen an Kreditinstitute angelegt sowie für das Kreditwachstum verwendet, so Körner. Insgesamt hat sich das betreute Kundenvolumen, die Summe des bilanziellen und außerbilanziellen Kredit- und Einlagengeschäftes, 2021 um fast 13 Prozent auf 340,3 Millionen Euro erhöht – wiederum ein Wert über dem der Marktvergleichsgruppe.


Das Eigenkapital der Bank wuchs im letzten Jahr von zehn auf 10,6 Millionen Euro. Allerdings macht das nur 6,9 Prozent der Bilanzsumme aus, was unter dem Durchschnitt der vergleichbaren Genossenschaftsbanken liegt. „Eine Stärkung ist somit weiterhin notwendig“, erklärte Frank Körner.
Anders als erwartet gab es eine Erhöhung von Zins- und Provisionsüberschuss, andererseits sind auch Verwaltungs- und Personalaufwendungen gestiegen. Dennoch, so Körner: „Die im Vorjahr prognostizierte Reduzierung des Betriebsergebnisses vor Bewertung ist nicht eingetreten. Statt dessen wurde eine Steigerung von 40,6 % erreicht.“
Fürs laufende Jahr erwartet der Bankvorstand ein Betriebsergebnis „auf etwa gleichem Niveau“, 2023 sollte es sich verbessern. Mit Dankesworten an Kollegium, Mitarbeitende, Partner und Unterstützer schloss Körner seinen Vortrag.


Vorstand Bastian Hagen blickte auf die Entwicklungen in der deutschen und der Weltwirtschaft, insbesondere auf ein Wirtschaftswachstum, das weiter durch die anhaltende Corona-Pandemie gedämpft wurde. Zwar sank die Arbeitslosigkeit insgesamt, Steigerung der Rohstoffpreise und Materialknappheiten nahmen aber damals schon zu, so Hagen, mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in diesem Februar hat sich die Inflation „auf hohem Niveau noch einmal beschleunigt und nunmehr den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht“. Die privaten Konsumausgaben verharrten 2021 auf niedrigem Niveau, dieses Jahr müssen Energiekrise, Lieferengpässe und dabei steigende Zinsen weiter in Betracht gezogen werden. Wenig überraschend haben Fachleute Hagen zufolge die Wachstumsprognose für das laufende Jahr „deutlich gekürzt“.
Dass der Aufsichtsrat seine Arbeit ordnungsgemäß erledigt und die Überwachungsfunktion wahrgenommen hatte, legte der Vorsitzende Manfred Speckert dar. Eng habe man sich mit dem Vorstand ausgetauscht, für die geleistete Arbeit dankte er dem Volksbank-Team.


Frank Körner berichtete, dass die Bank sich 2021 über einen Mitgliederzuwachs freuen konnte: um 73 auf 2231 Personen. Auch Ehrungen, eine Wahl und eine Änderung der Aufsichtsrats-Vergütung standen an: Darüber wird separat berichtet.

Steffen Rössler bleibt Aufsichtsrat

Wahl bei Volksbank Rot –  Auch Änderung bei Vergütung


Turnusmäßig stand bei der Generalversammlung der Volksbank Rot eine Wahl in den Aufsichtsrat an: Steffen Rössler wurde einstimmig wiedergewählt. Er ist laut dem Vorstand seit Juni 2019 dabei, „hat sich sehr für die Belange der Bank und ihrer Mitglieder engagiert und war dem Vorstand ein guter Berater“.


Bezüglich der Vergütung des Aufsichtsrats, die bisher aus festen Zuwendungen und Pauschalerstattungen bestand, musste die Bank auf die geänderte Rechtsauffassung reagieren: Eine jährlichen Obergrenze für die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wurde vorgeschlagen. Bei zwei Enthaltungen entschied die Versammlung, den vier Aufsichtsratsmitgliedern insgesamt eine jährliche Gesamtvergütung von höchstens 35 000 Euro zuzüglich der jeweils geltenden gesetzlichen Umsatzsteuer auszuzahlen. Bei weniger oder mehr Aufsichtsratsmitgliedern ist diese Obergrenze anteilig zu verändern. Wie viel der Gesamtsumme das einzelne Mitglied erhält, entscheidet der Aufsichtsrat.


Gegen Ende meldete sich ein Mitglied zu Wort bezüglich des Gerichtsprozesses wegen Betrugs an Raiffeisenbank Baiertal und auch Volksbank Rot, durch den über 24 Millionen Euro an Krediten ausgezahlt worden waren (die RNZ berichtete mehrfach). Vorstand Bastian Hagen erläuterte hierzu, dass die Volksbank Rot nicht, wie in einem der ersten Zeitungsartikel erwähnt, „mit ,einem blauen Auge’ davon kommt, sondern den Betrugsfall mit einer ,schwarzen Null’ abschließt“.

Dankesworte und Präsente

Ehrungen bei der Volksbank Rot
Im Rahmen der Generalversammlung der Volksbank Rot wurden langjährige Mitglieder der Genossenschaft besonders geehrt. Die Treue halten der Volksbank bereits stolze 50 Jahre Wolfgang Billmaier, Karl Heinz Billmaier, Werner Grein, Michael Kiefer, Karl-Heinz Ritz, Horst Simon, Wolfgang Steger, Egon Steinhauser, Karl Leopold Thome und Kurt Weis.

Vorstand und Aufsichtsrat war es wichtig, den Geehrten „von Mensch zu Mensch zu begegnen und persönlich Danke zu sagen“, hieß es: Einfach eine Urkunde auszustellen und zuzuschicken, reiche nicht aus. „Eine derartige Treue durch Ihre langjährige Mitgliedschaft zu einer Institution in unserer schnelllebigen Zeit ist keine Selbstverständlichkeit“, sagten Vorstand und Aufsichtsrat. Und weiter: „Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass wir auch alle weiteren Mitglieder für eine so langjährige Zugehörigkeit ehren dürfen.“ Neben der Ehrenurkunde gab es auch ein Präsent.