127. ordentlichen Generalversammlung

Bericht über die Jahreshauptversammlung

Generalversammlung der Volksbank Rot – Das Geschäftsumfeld bleibt schwierig – Überschuss von knapp 429 000 Euro im Jahr 2022

in Überschuss von knapp 429 000 Euro steht fürs Geschäftsjahr 2022 unterm Strich: Das teilte Vorstand Frank Körner bei der Generalversammlung der Volksbank Rot mit und zeigte sich angesichts der nicht nachlassenden Herausforderungen zufrieden.


Als Dividende wurde einmal mehr ein Satz von fünf Prozent vorgeschlagen, was einstimmig befürwortet wurde. Gut 30 000 Euro wurden ausgeschüttet. 399 000 Euro flossen in die Rücklagen – das Eigenkapital zu stärken ist laut Körner nach wie vor dringend geboten. Es mache 7,5 Prozent der Bilanzsumme aus, was unter dem Durchschnittswert vergleichbarer Banken liege.


„Die Entwicklung der Ertragslage war entgegen der Erwartung im Vergleich positiv“, so Körner. Er nannte mithilfe von Schaubildern diverse Kennzahlen. Die Bilanzsumme sank ihm zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent auf 153,2 Millionen Euro, vor allem, weil Kundeneinlagen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurückgingen, während das Kreditgeschäft ausgeweitet und Forderungen an Kreditinstitute vermindert wurden.
Den erwarteten Zuwachs der Kundeneinlagen habe man nicht erreicht, so Körner, sie sanken leicht um 0,3 Millionen Euro auf rund 150 Millionen Euro. Den Schwerpunkt legten die Kunden bei ihren Geldanlagen weiterhin auf Produkte mit täglicher Fälligkeit. Bei Kontokorrentforderungen und Darlehen gab es Zuwächse, so Körner: Nachdem die bilanziellen Kundenforderungen um insgesamt 9,8 Prozent stiegen, hat man großteils das geplante Wachstum erreicht. Wiederum wurde festgestellt, dass die Kunden die langfristigen Darlehen überwiegend für Erwerb, Neubau oder Modernisierung des Eigenheims benötigten.
Die Wertpapierbestände wurden leicht erhöht, die Bank setzt Körner zufolge nur auf Anlagen mit gutem Ruf, also im sogenannten „Investmentgradebereich“, Wertpapiere von außerhalb Deutschlands sind nicht dabei.


Das betreute Kundenvolumen, die Summe des bilanziellen und außerbilanziellen Kredit- und Einlagengeschäfts, hat sich dem Vorstand nach gegenüber 2021 um 4,5 Prozent auf 355,7 Millionen Euro erhöht. Die Zinserträge haben sich, anders als prognostiziert, leicht erhöht, der Provisionsüberschuss ist gesunken, Personal- und Verwaltungsaufwendungen insgesamt sind wiederum gestiegen, insbesondere wegen Investitionen in die Digitalisierung. Höhen und Tiefen gibt es auch bei der Entwicklung im laufenden Jahr, aber „insgesamt erwarten wir für 2023 ein höheres Niveau für das Betriebsergebnis“, so Körner.
Die Mitgliederzahl der Bank stieg ihm zufolge von 2231 auf 2248, Körner bedankte sich bei Kollegen, Mitarbeiterteam, Mitgliedern, Partnern und Unterstützern.
Probleme im Geschäftsumfeld schilderte Bankvorstand Bastian Hagen, allen voran Inflation und schwächeres Wirtschaftswachstum. „Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands wurde 2022 spürbar durch die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine belastetet.“ Mit im Schnitt 6,9 Prozent sei die Inflation „so hoch wie seit fast 50 Jahren nicht mehr“ gewesen, so Hagen. Um dem entgegenzuwirken, erhöhte die Europäische Zentralbank nach und nach den Leitzins. Das Auf und Ab des Euro endete mit einem Gegenwert von 1,07 Dollar, 6,1 Prozent weniger als 2021.


Der Arbeitsmarkt war 2022 stabil, was so nicht zu erwarten war: Wie Bastian Hagen schilderte, ging die Zahl der Arbeitslosen weiter zurück, daran änderte auch die Einreise ukrainischer Flüchtlinge nur wenig. Die Erwerbstätigenzahl stieg 2022 auf rund 45,6 Millionen, „ein neuer Höchststand“.
Im laufenden Jahr dürfte die Konjunktur wechselhaft bleiben, insgesamt wird laut Hagen ein leichtes Absinken der Gesamtwirtschaftsleistung erwartet, ebenso dürfte die Inflation sich nicht wesentlich bessern. „Die weitere Entwicklung bleibt ungewiss“: Die Bank beobachte die aktuellen Entwicklungen gerade in Bezug auf die Ukrainekrise genau, denn „die negativen Folgen für die Wirtschaftsleistung unserer Bank sind umso stärker, je länger der Konflikt anhält“.


Von einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit der Vorstandschaft berichtete Vorsitzender Manfred Speckert für den Aufsichtsrat. Regelmäßig sei man über die Entwicklung der Bank auf dem Laufenden gehalten worden. Dem Jahresabschluss und seiner Verwendung stimme der Aufsichtsrat zu. Nach einem Abriss des Prüfungsberichts des Genossenschaftsverbands wurden Vorstand und Aufsichtsrat entlastet. Sein Dank gelte Vorstandschaft und Mitarbeiterteam, so Speckert, der turnusgemäß aus dem Gremium schied. Er stellte sich zur Wiederwahl und wurde einstimmig im Amt bestätigt.