125. ordentlichen Generalversammlung

In schwierigem Geschäftsumfeld stieg die Bilanzsumme

Generalversammlung der Volksbank Rot – Überschuss wird als zufriedenstellend betrachtet – Dividende beträgt weiter fünf Prozent

St. Leon-Rot. (RNZ) Ordentlich und gewissenhaft gewirtschaftet hat die Volksbank Rot im vergangenen Jahr. Das machten Vorstandschaft und Aufsichtsrat auf der Generalversammlung deutlich, die coronabedingt in ungewohnter Form stattfand. Der Jahresüberschuss, der einen kleinen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr enthält, beläuft sich 2020 auf gut 336 000 Euro
Damit kann wieder die gewohnte Dividende von fünf Prozent an die 2158 Mitglieder – 55 mehr als im Vorjahr – ausgeschüttet werden: Zusammen macht das etwas mehr als 30 000 Euro. Das Eigenkapital wird durch die Zuführung zu den Rücklagen in Höhe von insgesamt 305 000 Euro gestärkt. Auf die Jahresrechnung für 2021 wird der verbleibende Betrag von knapp 1200 Euro übertragen.
Natürlich sei 2020 vorwiegend von der Coronakrise geprägt gewesen, erläuterte Bankvorstand Bastian Hagen in seinem Blick aufs Geschäftsumfeld der Bank. Eine schwere Rezession mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um 4,9 Prozent musste man feststellen, nicht nur Investitionen und Außenhandel hätten stark nachgelassen, sondern zudem der Konsum – mit einem nie da gewesenen Minus von über sechs Prozent. Die Arbeitslosigkeit sei 2020 zudem gestiegen, so Hagen, bundesweit von 5 auf 5,9 Prozent.
Für das laufende Jahr bewertete Hagen die Wachstumsaussichten als positiv, die Beschäftigung erhole sich allmählich „und die verfügbaren Einkommen kehren mittelfristig zu ihren soliden Zuwachsraten zurück“.
Zufrieden äußerte sich anschließend Bankvorstand Frank Körner: Die geschäftliche Entwicklung sei nach wie vor vom hohen Wettbewerbsdruck, umfangreichen regulatorischen Anforderungen sowie einem nach wie vor schwierigen Zinsumfeld geprägt gewesen. Und doch habe man den erwähnten Überschuss erzielt und die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 138,8 Millionen Euro erhöht. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen haben sich ihm zufolge um 3,5 Millionen oder 3,1 Prozent erhöht: auf rund 118 Millionen Euro.
Der Durchschnitt der Marktvergleichsgruppe liegt Körner zufolge bei einem Zuwachs von 8,4 Prozent, das erreicht die Volksbank nicht. Aber der im Vorjahr erwartete Zuwachs der Kundeneinlagen konnte übertroffen werden. Sowohl bei den Kontokorrentforderungen als auch bei den Darlehen konnten Zuwächse erreicht werden, wie der Bankvorstand darlegte. Das Wachstum der Kundenforderungen von insgesamt 4,7 Prozent – auf 85,8 Millionen Euro – liege allerdings wiederum unter dem der Marktvergleichsgruppe von 6,5 Prozent. „Das für 2020 geplante Wachstum konnte somit nur in Teilen erreicht werden.“ Die Kunden haben, so Körners Beobachtung, die Darlehen überwiegend für Erwerb, Neubau oder Modernisierung von Wohnimmobilien verwendet.
Der bewährten konservativen Risikostrategie gemäß hat die Bank selbst laut Körner ausschließlich Wertpapiere im sicheren „Investmentgrade“-Bereich und von Anbietern aus dem Inland gewählt. „In Wertpapieren von Emittenten außerhalb Deutschlands sind wir nicht investiert.“
Im bilanzunwirksamen Kundengeschäft zeigen sich ebenfalls positive Entwicklungen. Insgesamt hat sich Frank Körner zufolge das betreute Kundenvolumen 2020 um neun Prozent auf 301,4 Millionen Euro erhöht. Dieser Zuwachs nun „lag über dem Wert der Marktvergleichsgruppe“.
Das bilanzielle Eigenkapital, darunter Mittel für den Fonds für Bank-Risiken, konnte die Volksbank von 9,2 Millionen auf zehn Millionen Euro steigern. Das macht allerdings nur 7,2 Prozent der Bilanzsumme aus, was unter dem Durchschnittswert der vergleichbaren baden-württembergischen Genossenschaftsbanken liegt, so Körner: „Eine Stärkung ist somit weiterhin notwendig.“
Damit kam er aufs laufende Jahr zu sprechen: Zum 30. Juni hat sich ihm zufolge die Bilanzsumme um zirka 7,4 Millionen Euro erhöht. Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 erwarte er „ein etwa gleiches, weiterhin zufriedenstellendes Betriebsergebnis, das sich im Jahr 2022 verbessern sollte“, so Körner. Abschließend dankte er Mitarbeiterteam, Partnern, Kolleginnen und Kollegen sowie Unterstützern.
Für den Aufsichtsrat berichtete der Vorsitzende Manfred Speckert, dass man alle obliegenden Aufgaben erfüllt und die Überwachungsfunktion wahrgenommen habe. Der Vorstand habe den Rat regelmäßig über aktuelle Entwicklungen informiert. Der Jahresabschluss 2020 der Bank sei vom baden-württembergischen Genossenschaftsverband geprüft, der Aufsichtsrat habe ihn für in Ordnung befunden. Der Aufsichtsrat empfehle der Generalversammlung, die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen, so Speckert.

Ehrung für Werner Thome

Verabschiedung nach 27 Jahren im Aufsichtsrat der Volksbank Rot

Im Rahmen der Generalversammlung der Volksbank Rot wies Aufsichtsratschef Manfred Speckert auf personelle Wechsel hin: Sebastian Thome und Werner Thome schieden turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat aus. Während Ersterer erneut kandidierte und wiedergewählt wurde, hatte Werner Thome die Altersgrenze erreicht. Sein Nachfolger wurde Markus Thome.
Werner Thome wurde für seine langjährige Tätigkeit für die Volksbank geehrt. Er wurde laut der Bankvorstandschaft erstmals 1994 zum Aufsichtsrat gewählt. Über 27 Jahre sei er für die Bank und ihre Mitglieder und Kunden aktiv gewesen, hieß es, und habe vielfältige Aufgaben und Herausforderungen gemeistert. „Wir konnten immer auf sein Engagement, seine Kenntnisse und seine Zuverlässigkeit zählen“, so die Vorstandschaft. Als Zeichen des Danks und der Wertschätzung erhielt Werner Thome im Namen des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands eine Dankurkunde sowie die Ehrennadel in Silber. „Wir wünschen Herrn Thome viel Glück, Gesundheit und alles Gute.“
Traditionell fanden auch Ehrungen der Mitglieder mit 50-jähriger Zugehörigkeit zur Bank statt, pandemiebedingt waren sie nicht präsent: Erich Bauer, Helmut Erens, Ulrich Glaubrecht, Erwin Heimann und der Turn- und Sportverein Rot. Für die Treue dankte Vorstand Frank Körner, die Geehrten hätten „zur guten Entwicklung ihrer Bank beigetragen“ und seien ein wichtiger Teil der Volksbank Rot.

Text: Rhein-Neckar-Zeitung