St. Leon-Rot, 30. Juli 2020 – Unmittelbar nach der erfolgreichen Baufertigstellung Mitte Juli schließt sich jetzt bei Deutschlands erster Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz die Einrichtungs- und Probe-Wohnphase an. Klappt alles weiter nach Zeitplan, dann werden in den kommenden Wochen bereits die ersten WG-Bewohner in den Neubau in zentraler Lage von St. LeonRot einziehen können.
Die offizielle Einweihung wird voraussichtlich im Oktober stattfinden
Bis das inklusive Projektteam bei FortSchritt mit allen Bewohnern und Förderpartnern – voraussichtlich im Oktober die offizielle Einweihung feiern kann – müssen jedoch noch zahlreiche Vorbereitungen abgeschlossen werden. Die Bandbreite der Aufgaben reicht von Detailarbeiten an der Inneneinrichtung bis zur Außenanlage rund um den zweigeschossigen, barrierefreien Gebäudekomplex „Am Cranachring“.
Mitbewohner gesucht: In der Probe-Wohnphase werden noch zwei WG-Plätze vergeben …
Parallel kümmert sich das Projektteam bei „FortSchritt IntegrativLeben“ intensiv um die Beantragung und Sicherstellung der persönlichen Budgets für Bewohner mit einer Behinderung. Neben den Gesprächen mit Krankenkassen, dem künftigen Pflegedienstleister und Ämtern im Rhein-NeckarKreis läuft aktuell auch die finale Phase für die Mieterauswahl: Während die fünf Plätze für Rollifahrer zwischenzeitlich alle vergeben sind, werden aktuell noch zwei Mitbewohner-Plätze vergeben. Damit der Besetzungsschlüssel aufgeht, werden eine Mitbewohnerin und/oder ein Bewohner ohne Behinderung im Alter zwischen 18 und 30 Jahren gesucht.
Die erste Vorsitzende von „FortSchritt IntegrativLeben“, Susanne Huber, erklärt: „Damit wir die Startphase für alle Bewohner entzerren und möglichst flexibel und stressfrei gestalten, haben wir die Einrichtungs- und Pre-Wohnphase ganz bewusst auf einen Zeitraum von zwölf Wochen angelegt!“
Sieben neue Förderpartner unterstützen das „FortSchritt-Modell“ 2020 mit insgesamt 9.100 Euro
Das bundesweit einmalige Modellprojekt wird vollständig mit Spenden finanziert. Die „reinen“ Baukosten liegen bei rund 2 Mio. Euro. Das Gesamtvolumen – inklusive Grundstück, Innenausstattung und Einrichtung – wird rund 2,5 Mio. Euro betragen. Da aktuell noch eine Deckungslücke von etwa 485.000 Euro besteht, werden weiterhin Geld- und Sachspenden benötigt.
Ein ganz besonderes Dankeschön richtet Susanne Huber an die zwischenzeitlich neu hinzugekommenen Förderpartner von „FortSchritt IntegrativLeben“: Michael Schneider Bauunternehmung, Vorfelder Architekten- und Planungsgesellschaft mbH, Stefan Anderlik selbstständiger Software-Entwickler, Vida Global GmbH, Filsinger Kunststoff-Fensterbau GmbH, Volksbank Rot eG sowie die Axa Generalvertretung Andreas Günther.
Susanne Huber sagt: „Damit wir als gemeinnütziger Trägerverein den Bau und Betrieb der ModellWG erfolgreich leisten können, hilft uns die Spendensumme in Höhe von 9.100 Euro immens. Besonders schön ist, dass die zusätzliche Förderung aus der Region kommt und sich die meisten Partner bereiterklärt haben, ihre Spende jährlich zu wiederholen!“
Initialzündung für Inklusion: Dietmar Hopp Stiftung fördert das WG-Projekt mit 1,25 Mio. Euro
Zu den weiteren Förderpartnern zählen die Dietmar Hopp Stiftung, Aktion Mensch, die Gemeinde St. Leon-Rot sowie Menschen für Kinder e.V. Elementar für die erfolgreiche Projektumsetzung war und ist die Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung, die das Modellprojekt mit einer Summe von 1,25 Mio. Euro fördert.
Der zentrale Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ soll auch Folgeinitiativen Mut machen!
Als Besonderheit setzt die altersgerechte Petö-Förderung von „FortSchritt“ auf Hilfe zur Selbsthilfe. In der kombinierten Wohn- und Trainings-WG von „FortSchritt“ werden acht behinderte und nichtbehinderte Bewohner ab 18 Jahren gleichberechtigt miteinander leben und voneinander lernen. Um eine individuelle körperliche und persönliche Weiterentwicklung – speziell der Rollstuhlfahrer – zu ermöglichen, wird ihnen eine besonders qualifizierte Petö-Konduktorin zur Seite stehen und lebenspraktisch Fertigkeiten trainieren.
Da es für junge Erwachsene mit Bewegungseinschränkungen nur sehr wenige Angebote auf dem freien Wohnungsmarkt gibt, möchte „FortSchritt IntegrativLeben“ mit dem Modellprojekt Folgeinitiativen Mut machen, damit diese eigeninitiativ ebenfalls inklusive WG-Projekte in der Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus realisieren.
Weitere Informationen über den Förderansatz und das Engagement von FortSchritt IntegrativLeben e.V. finden interessierte Menschen mit und ohne Behinderung sowie mögliche weitere Unterstützer unter: www.fortschritt-il.de.